Fraktion Junges Bayreuth fordert stärkere Beteiligung der Jugend
BAYREUTH – Die Fraktion Junges Bayreuth hat offiziell beantragt, eine jährliche Jugendversammlung nach dem Modell der Bürgerversammlung abzuhalten. Damit die Lebenswirklichkeit junger Menschen anerkannt wird, sollen Jugendliche analog sowie digital die Möglichkeit bekommen, dass ihre Anliegen Gehör und mehr politisches Gewicht verschafft wird. Der Antrag liegt der Verwaltung vor.
Jugendpfleger Schuh: „Echte Augenhöhe zwischen Jugend und Politik.“
„Jugendliche dürfen in Bayern nicht an der Kommunalwahl teilnehmen. Auch in Bayreuth werden Sie daher kaum gehört und haben keine Stimme“, merkt Christian Schuh, Jugendpfleger der Stadt kritisch an. Konkret fordert das Junge Bayreuth, zusätzlich zur jährlichen Bürgerversammlung eine jährliche Jugendversammlung abzuhalten. Dort beschlossene Anträge sollen als Anträge im Stadtrat behandelt werden. „Junge Bayreutherinnen und Bayreuther sollen die Möglichkeit haben, dass ihre Anliegen auf Augenhöhe mit gewählten politischen Vertretern zu kommunizieren! Das funktioniert nicht mit Lippenbekenntnissen, sondern nur mit echter Veränderung!“, so Christian Schuh, selbst Vater von drei Kindern.
Jüngster Fraktionsvorsitzender Bayreuths: „Auch digitale Kanäle nutzen!“
Auch Christopher Süss, jüngster Fraktionsvorsitzender in der Geschichte des Bayreuther Stadtrats, unterstreicht die Dringlichkeit echter Partizipationsmöglichkeiten: Es darf nicht nur eine Bürgerversammlung geben, sondern auch eine Jugendversammlung, wo die Jugendlichen unter sich diskutieren und Anträge einbringen können!“ Außerdem betont Süss die Notwendigkeit einer demokratischen Teilhabe, die die Lebenswirklichkeit der nächsten Generation abbildet: „Jugendliche informieren sich digital über Politik und tauschen sich über digitale Kanäle aus. Die Stadt muss diese Möglichkeiten nutzen! Im Jahr 2020 muss es endlich eine Selbstverständlichkeit sein, nicht nur analog mitreden zu können!“
Dritter Bürgermeister: „Jugend engagiert sich nur, wenn sie ernst genommen wird.“
Stefan Schuh, Dritter Bürgermeister der Stadt Bayreuth sieht ebenfalls dringenden Handlungsbedarf: „Jahr für Jahr wird darüber geredet, dass wir Jugendlichen in der Stadtpolitik eine echte Stimme geben wollen. Es ist höchste Zeit, dass wir endlich handeln!“ Leider sind vorherige Versuche wie das sogenannte „Jugendparlament“ gescheitert. Schuh sieht den Grund darin, dass man jungen Menschen mit solchen Modellen nur vorgaukelt, wirklich mitbestimmen zu können. „Das Jugendparlament ist auch gescheitert, weil junge Bürgerinnen und Bürger sofort erkennen, ob sie auf Augenhöhe mitreden dürfen. Wenn Sie das Gefühl haben, nur beschwichtigt zu werden, sehen sie auch keinen Grund, sich zu engagieren. Nehmen wir das demokratische Potenzial unserer Jugend endlich ernst!“, fordert der Dritte Bürgermeister mit Nachdruck.