Junges Bayreuth (JB) fordert städtisches Stipendium für Erzieher-Azubis

BAYREUTH – Die Stadtratsfraktion Junges Bayreuth (JB) fordert in einem Antrag ein städtisches Stipendienprogramm für Auszubildende in den frühkindlichen Erziehungsberufen. Insgesamt sollen jährlich 10 Stipendien an angehende Auszubildende vergeben werden. Bedingung ist, dass eine angehende Fachkraft sich dazu verpflichtet, mindestens 5 Jahre in einer entsprechenden erzieherischen Einrichtung in der Stadt zu arbeiten.

Fraktionsvorsitzender Christopher Süss: „Seit Jahrzehnten ist klar, dass etwas getan werden muss.“

Zu dem Vorhaben äußerte sich Christopher Süss, JB-Fraktionsvorsitzender, entschlossen: “Bayreuth muss endlich einen mutigen Vorstoß wagen, um ausreichend qualifiziertes Personal im Erziehungsbereich zu finden und zu binden! Seit Jahrzehnten ist klar, dass etwas getan werden muss, doch es fehlt an wirksamen Ideen. Erst im Juli erreichten uns wieder die offiziellen Zahlen der Verwaltung: 143 Kinder im Stadtgebiet erhielten keinen Betreuungsplatz, obwohl Bedarf angemeldet wurde.

Wir rechnen deshalb im Stadtrat mit breiter Unterstützung für unseren Vorschlag. Ich bin zumindest gespannt, wer sich am Ende im Stadtrat gegen diese wirksame und kostengünstige Maßnahme stellt. Wer 150.000€ für wortwörtlich ein Klo am Hofgarten durchwinkt, der sollte dann auch bereit sein, einen Bruchteil dieser Summe jährlich in die Bayreuther Kinder zu investieren – nichts ist wichtiger für unsere Zukunft!”

Bürgermeister Stefan Schuh: „In Bayreuth sind wir leider weit weg von der Vollversorgung im Bereich der Kinderbetreuung.“

Stefan Schuh, dritter Bürgermeister, weist auf die konkreten Erfolge anderer Städte hin: “Viele Städte in Deutschland zeigen unwiderlegbar, dass ein solches Programm eindeutig hilft, qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher in eine Stadt zu bringen – und dann auch langfristig zu binden. In Bayreuth sind wir leider weit weg von der Vollversorgung im Bereich der Kinderbetreuung.

Das ist schlimm genug für die betroffenen Kinder und Familien, aber es gibt noch ein weiteres Problem: Die Situation macht Bayreuth als Standort unattraktiv für Menschen, die unsere Stadt als möglichen Arbeits- und Lebensort im Blick haben. Eltern achten heutzutage nämlich genau auf das Betreuungsangebt vor Ort, bevor sie sich für einen neuen Lebensmittelpunkt entscheiden. Bedenkt man die gewaltige Hebelwirkung bei den geringen Kosten des Stipendiums, handelt es sich bei also um eine echte Win-Win-Situation für alle Beteiligten!”

Stadtrat Christian Schuh: “Warum gibt es Stipendien eigentlich sonst immer nur für Akademiker oder Künstler?“

Christian Schuh betont, dass es bei dem Stipendienprogramm auch um Wertschätzung für Erziehungsberufe und die duale Ausbildung geht: “Warum gibt es Stipendien eigentlich sonst immer nur für Akademiker oder Künstler? Wir müssen uns einmal klar machen, dass wir mit anderen Städten in einem scharfen Wettbewerb um Erzieherinnen und Erzieher stehen. Ich möchte, dass Bayreuth jungen Azubis klar sagt: Wir wollen, dass ihr nach Bayreuth kommt und hierbleibt. Dafür sind wir auch bereit, euch zu fördern! Denn wir erkennen an, dass ohne euch nichts geht!”

Der Antrag liegt der Verwaltung vor.

Den originalen Antrag finden Sie hier.